Auf der Suche nach dem verlorenen Lächeln
In Umarmia, der weichen Welt voller Kissenwälder, Flickenblumen und Seidenflüsse, lebte ein kleiner Plüsch-Dino namens Dinozzo. Seine Haut war smaragdgrün, sein Bauch bestand aus hellrosa Stoff, und auf seinem Rücken reihten sich weiche, runde Plüschstacheln. Dinozzo war bekannt für sein strahlendes Lächeln, das selbst die grausten Tage heller machte.
Doch eines Morgens geschah etwas Merkwürdiges. Als Dinozzo am Spiegelteich stand und hineinschaute, erschrak er. Sein Gesicht wirkte traurig, seine Augen glitzerten nicht wie sonst, und seine Mundwinkel hingen schlaff nach unten. „Mein Lächeln… es ist verschwunden“, murmelte er entsetzt. Plötzlich fühlte sich sein Körper schwer an, und eine ungewohnte Traurigkeit legte sich auf sein Herz.
Die Sorge der Freundinnen und Freunde
Noch bevor Dinozzo den Mut verlor, tauchten seine Freunde auf. Tilda, die sanfte Plüsch-Schildkröte mit ihrem bunten Patchwork-Panzer, kroch gemächlich heran und blinzelte ihn mit warmen Knopfaugen an. „Dinozzo, warum bist du so bedrückt?“
Kurz darauf sprang Niko, der flinke Plüsch-Fuchs, durch die Büsche. Sein Schweif wirbelte Staub auf, und seine Augen funkelten neugierig. „Hey, du siehst gar nicht aus wie sonst. Was ist los?“
Mimi, der bunte Plüsch-Papagei, flatterte von einem Ast herab und ließ ein besorgtes Krächzen hören. „Dein Lächeln ist weg! Ich erkenne dich kaum wieder.“
Und schließlich huschte Fips, das neugierige Plüsch-Eichhörnchen, über einen Baumstamm und ließ sich direkt neben Dinozzo nieder. „Sowas darf doch nicht sein! Dein Lächeln macht uns alle fröhlich.“
Dinozzo seufzte schwer. „Es stimmt. Mein Lächeln ist verschwunden. Ich habe überall gesucht, aber es ist einfach fort.“
„Dann suchen wir es gemeinsam“, sagte Mimi entschlossen, und die anderen nickten zustimmend.
Der Beginn einer Suche
Die Freunde waren sich einig: Dinozzo sollte sein Lächeln zurückbekommen. Doch keiner wusste, wo man es finden konnte.
„Vielleicht ist es irgendwo im Kissenwald hängen geblieben“, schlug Niko vor. „Dort verbergen sich viele Geheimnisse.“
„Oder am Seidenfluss, wo die Flickenfische spielen“, meinte Tilda.
„Oder auf der Blütenlichtung, wo die Stoffblumen tanzen“, fügte Mimi hinzu.
„Ganz egal wo“, rief Fips, „wir finden es bestimmt!“
Dinozzo fühlte sich von dieser Entschlossenheit getröstet. „Danke, Freunde. Dann lasst uns aufbrechen.“
Der Kissenwald
Die Sonne schien warm, als die Freunde in den Kissenwald wanderten. Die Bäume waren hoch und weich, ihre Stämme bestanden aus gestapelten Kissen, die in allen Farben schimmerten. Es duftete nach Lavendel und Vanille.
Zwischen den Kissen hörten sie plötzlich ein leises Piepen. Ein kleines Plüsch-Mäuschen lugte mit tränennassen Augen hervor. „Ich habe mich verlaufen“, quietschte es verzweifelt.
„Keine Sorge“, sagte Tilda sanft. „Wir bringen dich nach Hause.“
Die Freunde folgten den winzigen Pfotenspuren des Mäuschens, bis sie zu einem Nest aus Fäden und Watte kamen. Dort wartete die Mäusefamilie schon ungeduldig. Das kleine Mäuschen flitzte hinein, und alle jubelten vor Freude.
Zum Dank sprang das Mäuschen zurück zu Dinozzo und umarmte sein Bein. Dinozzo spürte ein warmes Kribbeln in der Brust. Für einen kurzen Moment fühlte er, als würde sein Lächeln zurückkehren. Doch als er in einen Wasserpfütze blickte, war sein Gesicht noch immer ernst.
Der Seidenfluss
Am nächsten Tag zogen die Freunde weiter zum Seidenfluss. Das Wasser dort war weich wie fließende Seide und glitzerte in allen Farben. Am Ufer saß ein Plüsch-Frosch, der verzweifelt schluchzte.
„Was ist geschehen?“ fragte Fips.
„Mein Boot… es ist davongeschwommen“, jammerte der Frosch.
„Das kriegen wir hin!“ rief Niko und sammelte flink Blätter, Zweige und Fäden. Mit geschickten Pfoten baute er ein neues Boot, das sogar noch schöner war als das alte.
Der Frosch jubelte, als er hineinsprang, und rief: „Ihr seid die Besten!“ Er hüpfte vor Freude im Kreis, und seine Glückseligkeit steckte alle an.
Dinozzo lächelte innerlich, auch wenn man es kaum sah. „Vielleicht wächst mein Lächeln mit jeder guten Tat“, dachte er hoffnungsvoll.
Die Blütenlichtung
Am Abend erreichten die Freunde die Blütenlichtung. Dort tanzten die Stoffblumen normalerweise fröhlich im Wind. Doch diesmal war eine von ihnen geknickt und traurig.
„Oh nein, sie braucht Hilfe“, sagte Tilda und stützte die Blume vorsichtig mit ihrem Patchwork-Panzer. Mimi flatterte darüber und sang ein fröhliches Lied, während Fips versuchte, mit seiner lustigen Art die Blume zum Lachen zu bringen.
Nach einer Weile richtete sich die Blume langsam wieder auf und öffnete ihre bunten Blütenblätter. Ein süßer Duft erfüllte die Luft, und die ganze Lichtung begann wieder zu tanzen.
Dinozzo konnte nicht anders, als mitzutanzen. Zum ersten Mal an diesem Tag huschte ein echtes, kleines Lächeln über sein Gesicht. Seine Freunde klatschten begeistert. „Da ist es!“ rief Mimi. Doch das Lächeln verblasste schnell wieder.
Der Abend am Spiegelteich
Als die Sonne unterging, kehrten die Freunde zurück zum Spiegelteich. Dinozzo hatte Angst hineinzusehen. „Was, wenn mein Lächeln immer noch nicht da ist?“ flüsterte er.
„Dann umarmen wir dich, bis es zurückkommt“, sagte Tilda und lächelte sanft.
Und so rückten alle ganz eng zusammen. Tilda schmiegte sich an Dinozzos Seite, Niko legte seinen flauschigen Schweif um ihn, Mimi flatterte lachend auf seine Schulter, und Fips kitzelte ihn am Bauch. Gemeinsam umarmten sie ihn fest und ließen ihn die Wärme ihrer Freundschaft spüren.
Dinozzo atmete tief durch und wagte es, in den Spiegelteich zu blicken. Diesmal erschrak er nicht, sondern lachte überrascht. Dort, im glitzernden Wasser, sah er sein eigenes Gesicht – und sein Lächeln war zurück. Strahlend, warm, voller Leben.
„Es ist wieder da!“ rief er glücklich. „Mein Lächeln!“
Das Lächeln
Seine Freunde jubelten, und Mimi rief: „Siehst du, es war nie wirklich fort. Es hat nur darauf gewartet, dass du unsere Liebe spürst.“
Dinozzo nickte mit Tränen in den Augen. „Ihr habt recht. Mein Lächeln war die ganze Zeit in euren Herzen. Ihr habt es mir zurückgeschenkt.
Seither wusste Dinozzo, dass ein Lächeln mehr ist als nur eine Form im Gesicht. Es ist ein Geschenk, das durch Freundschaft, Mut und kleine Taten der Freundlichkeit wächst. Und wann immer jemand in Umarmia traurig war, war Dinozzo der Erste, der sein Lächeln verschenkte. Denn er hatte gelernt: Je mehr man es teilt, desto größer wird es.
Ende ✨
